Da schöne, große Projekte meine Zeit sehr in Anspruch nahmen, gab es eine längere Pause. Nun aber zu einem heiklen Thema. Und die Erklärung dazu, warum diese Arbeit mit diesen Archetypen so enorm wichtig ist.
Vor vielen Jahren, als ich meine Art Geomantie zu betreiben, entwickelte, habe ich diese Qualitäten, mit denen ich arbeitete, versucht irgendwie einzuteilen. Mir war durch meine Arbeit klar, dass es nicht „die gute“, sondern nur „die richtige“ Raum- oder Ortsqualität gibt. Dazu ist es aber wichtig, feinste Unterschiede zu schaffen, um die gewünschte Wirkung zu erhalten.
Der Weg dazu, diese feinsten Unterschiede zu benennen, zu klassifizieren und dadurch sowohl reproduzierbar zu machen als auch in der für den Kunden jeweils nötigen individuellen Ausgestaltung oder Mischung zusammenzustellen, habe ich mit diversen Archetypensystemen experimentiert.
Archetypensysteme sind Zusammenstellungen der Urbilder, der Urformen des Seins. Es gilt, alle, absolut alle Grundqualitäten damit abzudecken. Es gibt zahlreiche Versuche derartige Systeme zu erstellen. Beispiele dafür sind etwa die astrologischen Archetypen (Sternzeichen, Planetenqualitäten), das Archetypensystem von C.G. Jung, der die Psyche als Archetypensystem beschreiben hat, oder auch alle Archetypen aus Mythologien und Märchen, wie zum Beispiel „der Böse“, „der Held“, „die hilflose Jungfrau, die es zu retten gilt“.
Nach vielen Phasen des Experimentierens bin ich auf die Runen gestoßen. Obwohl mir bald klar war, dass diese Entscheidung angreifbar macht, habe ich mich aufgrund der Effektivität dieses Werkzeuges dazu entschlossen. Die folgenden Argumente haben zu diesem Entschluss geführt.
In der 1. Ebene sind Runen alte Schrift und sie wurden auch als Schrift genutzt.
In der 2. Ebene ist aber auch jedes dieser Symbole ein Ideogramm. Ähnlich wie in der chinesischen Schrift, wo auch jedes Schriftzeichen ein Bild darstellt. Die chinesischen Schriftzeichen für eins, zwei und drei sind etwa ein, zwei bzw. drei waagrechte Striche. Das Zeichen für Pferd stellt die Umrisse eines Pferdes dar.
Interessant für meine Arbeit ist die 3. Ebene. Das ist die Emotion hinter den einzelnen Bildern. Jedes dieser Bilder stellt einen archetypischen Zustand, eine archetypische Emotion dar. Wenn das verstanden und internalisiert ist, braucht es die Zeichen selbst gar nicht mehr, sondern es kann lediglich mit dieser Emotion gearbeitet werden. Bei Vitkuna oder bei vielen meiner Projekte würden daher meine Kunden meine Arbeit gar nicht mit Runen in Verbindung bringen.
Das, was mich besonders anspricht bei diesem System ist die archaische Kraft, die dahinter steckt. Wir haben es dabei nicht mit einem Licht-und-Liebe-und-ungesalzene-Lichtnahrung-System zu tun, sondern mit einem System, das sowohl alle freud- und kraftvollen aber auch alle destruktiven Emotionen und Zustände in aller Direktheit, Intensität und Deutlichkeit abbildet.
Diese Intensität habe ich bisher bei keinem anderen System gefunden und das war auch der Grund, warum ich mich dafür entschieden habe.
Daher habe ich sowohl meine Geomantie als auch Vitkuna darauf aufgebaut.
Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Natürlich gibt es auch Nachteile. Der größte Nachteil liegt wohl in unserer Geschichte. Runen werden üblicherweise mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht. Ich denke, jeder der mich und meine politische Einstellung kennt (etwa bei meinem inzwischen eingestellten Blog ersichtlich), weiß, dass ich wohl kaum damit in Verbindung gebracht werden kann.
Ich würde mich über Eure Meinung dazu freuen.