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Briefe

ein Blog-Experiment

Brief an Martina

Vitkuna-Briefe


Ich habe mit Martina, meiner Co-Autorin auf diesem Blog, ein Experiment vereinbart. Wir schreiben uns hier öffentlich Briefe mit der Thematik "Vitkuna" Alles was im engsten oder auch entferntesten Sinn mit diesem Thema zu tun hat und beschreiben einander was wir dazu denken, fühlen und meinen.
Es ist ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Wir wissen noch nicht, wohin uns das Gespräch treibt, welche Themen der jeweils Andere anspricht, wie kontrovers unsere Diskussion sein wird und auch noch nicht, ob uns dieses Experiment in 6 oder 12 Monaten noch Freude macht und wir es wieder einstellen.
Ich denke, dass dieses Format, das es meines Wissens noch nicht in der Bloglandschaft gibt, durchaus spannend werden kann. Wir beabsichtigen die Briefe jeweils im Abstand von einem Monat zu beantworten, sobald sich hier der Rhythmus eingespielt hat.

Liebe Martina,


das ist er also, der erste unserer Briefe. Noch ist es ungewiss, wie viele folgen und ob uns dieses schriftliche Gespräch auch Spass macht. In der Zeit von SMS, Mail und WhatsApp ist das Briefeschreiben ziemlich unmodern geworden. Genau deswegen reizt es mich, diese alte Tradition wieder aufleben zu lassen.
Ich hatte heute ein interessantes Gespräch mit einem Teilnehmer, der vor vielen, vielen Jahren meinen Kurs besuchte. Das wird inzwischen so in etwa 12 Jahre her sein. Ich habe ihn nun einige Jahre nicht mehr gesehen und es war eine interessante Unterhaltung. Irgendwie zwischen viel Smalltalk frage er mich, ob ich immer noch diese "Runenkurse" abhalte. Als ich ihm von den neuesten Entwicklungen dazu erzählte, winkte er ab und sagte mir, er hätte immer noch Angst davor. Er hätte damals abgebrochen, da diese Zeit zu intensiv für ihn gewesen wäre.
Diese Entwicklungen, das was diese Ausbildung mit ihm gemacht hätte, hätte ihm Angst gemacht und macht ihm immer noch Angst.
Als Ausbildungsleiter sehe ich zwar, wie dieser Kurs die Teilnehmer verändert. Ich nehme wahr, dass die Teilnehmer nicht nur fachlich dazulernen sondern auch in ihrer Persönlichkeit gefestigter werden. So drastisch, wie dieser Bekannte dies schilderte habe ich das von außen noch nicht gemerkt und es wurde mir gegenüber auch noch nie so formuliert.
Es wird schon so sein, dass mir gegenüber die Teilnehmer weniger erzählen als untereinander. Daher interessiert mich Deine Meinung dazu. Hast Du es so dramatisch erlebt? Wie waren die Erzählungen und Gespräche zu diesem Thema unter Euch Teilnehmern?
Mich hat dieses Gespräch jedenfalls sehr nachdenklich gemacht. Bieten wir (damit meine ich Silvia und mich) wirklich genügend Support an? Sollten wir da noch mehr machen? Vielleicht noch aktiver im Forum nachfragen oder was auch immer?

Ich freue mich jedenfalls bereits darauf Deine Meinung und Deine Erfahrungen mit dieser Thematik zu lesen. Immerhin bist Du ja auch direkt davon betroffen.
Ich verbleibe in stiller Vorfreude auf Deine Antwort mit vielen Grüßen

Josef

2 Comments

  1. Ulrike Pisec sagt:

    Nachdem dies ein offener Brief ist, habe auch ich das Bedürfnis ihn zu beantworten:

    Lieber Josef,

    Bevor ich mein Seminar mit dir begann, antwortete mir ein Absolvent auf meine Frage, wie denn das Seminar so gewesen sei: „Gott sei Dank weiß man vorher nicht worauf man sich einläßt.“ Diese Antwort war für mich zu diesem Zeitpunkt vollkommen unverständlich. Heute kann ich diesen Satz nur bestätigen. Allerdings nicht unter dem Aspekt der Angst und des Schreckens, wie es dieser ehemalige kurzfristige Kursteilnehmer empfunden hat.

    Ja es stimmt, durch das Beschäftigen mit den diversen Archetypen wird man selber voll mit seinen Schwachstellen und den eigenen persönlichen Problemen konfrontiert. Man wird gefordert sich dem zu stellen und sich damit auseinanderzusetzen; eine große Herausforderung, natürlich nicht immer leicht, und schon gar nicht bequem. Oft ist es viel einfacher in seinem alten Muster zu verharren, als sich ändern zu wollen.

    Ich habe die Chance genutzt, mich definitiv dazu entschieden mich mit meinen Schwachstellen auseinanderzusetzen und meine Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Es war oft hart, aber ich wollte weiter, wollte meine Schwächen und Ängste bearbeiten, die mir allerdings erst während des Seminars so richtig bewußt geworden sind. Eine wunderbare Chance sich in kürzester Zeit noch dazu mit professioneller Hilfe, seinem eigenen Ich zu stellen. Die Unterstützung von eurer Seite her, mit dir Josef und mit Silvia und der Möglichkeit jederzeit eure Hilfe zu beanspruchen hat mir sehr geholfen. Ihr beide bietet alles um persönlich wirklich wunderbar weiterzukommen. Sofern man es wirklich möchte! Dieser ehemalige Teilnehmer wollte sichtlich keine Auseinandersetzung mit seiner eigenen Persönlichkeit, er hatte einfach Angst vor seiner Weiterentwicklung.

    Meine drei Töchter jedenfalls haben mir ein schönes Kompliment gemacht, sie haben mir bestätigt, daß ich mich persönlich unglaublich weiterentwickelt habe und sie ganz stolz auf mich sind! Diese Weiterentwicklung ist eigentlich nur ein „Nebeneffekt“ der Vitkunaausbildung.

    Für all dies möchte ich mich von ganzem Herzen bei Euch bedanken und auch, dass ihr beide, Silvia und Du immer für mich da wart wenn sozusagen „der Hut gebrannt“ hat.

    Liebe Grüße Ulrike

    • Josef Volsa sagt:

      Servus Ulrike!

      Wenn ich mich zurück erinnere, war es bei Dir besonders extrem. Du hast ja wirklich jede Qualität extrem „ausgekostet“ und auch körperlich darauf reagiert. Es ist nicht für jeden so extrem aber ich denke, dass die Wirkungen doch bei jedem spürbar und erlebbar sind.

      Es hat aber Freude gemacht, Dich durch diese Zeit zu begleiten und ich muss sagen, dass Du in Deinem ganzen Wesen dadurch sehr gewonnen hast. Ich glaube, das können alle bestätigen, die Dich kennen. Es ist mir wichtig, bei solchen Reaktionen für die Teilnehmer da zu sein und sie zu unterstützen.

      Vielleicht outen sich ja noch andere TN hier, wie sie diese Zeit erlebten.

      Viele Grüße
      Josef

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